Irgendwie ist sie komisch, die Frau von nebenan. Interessant aber auch!
Maresa freundet sich an mit dem „verrückten Huhn“, wie Opa meint. Gemeinsam verbringen sie einen Sommer, der anders ist als alle anderen. Lustig, traurig, gut. Für immer gut.
Zwar ist auch Mrs Butterfly nicht perfekt, aber sie weiß, wie man tanzt und singt und ein Baumhaus baut, selbst wenn man keine Ahnung davon hat. Als der kranke Opa stürzt und sich nicht mehr erhohlt, ist schließlich sogar Mama froh über die unbeschwerte Hilfe der Nachbarin.
In ihrem psychologisch ausgefeilten Kinderroman „Mrs Butterfly“
erzählt Melanie Mandl von einem Sommer der Veränderung.
Einem Sommer, in dem es heißt, Abschied zu nehmen und neue
Freundschaften zu schließen. Lebendig, warmherzig und mit
einer wohltuenden Leichtigkeit gelingt Melanie Mandl die
schwierige Balance zwischen den heiteren und den ernsten Seiten
in Maresas Leben. Der Krankheit und dem Tod des Großvaters
sowie der Überforderung der Mutter stellt sie die Figur der im
besten Sinn eigenwilligen Nachbarin gegenüber, die Maresa
kurzerhand Mrs Butterlfy tauft.
Marlene Zöhrer | Rezensentin für Kinder- und Jugendliteratur
Maresa ist eines dieser Kinder, die schon früh mit den Ängsten und Sorgen ihrer Eltern konfrontiert werden und sie hat gelernt, wie sie sich verhalten muss, um ihre Mutter zufriedenzustellen. Sie ist noch zu jung, um das benennen zu können, aber sie fühlt die Be- und Einengung und verspürt den natürlichen Impuls, dem zu entkommen.
… mit der richtigen Mischung aus Leichtigkeit und Schwere
Melanie Mandl zeichnet dieses „Erwachen“ des Kindes sehr eindrucksvoll und glaubwürdig nach, von der beinah körperlich spürbaren Abhängigkeit zwischen Mutter und Tochter bis hin zu der geradezu magischen Anziehung, die sie für die Figur der Mrs. Butterfly empfindet.
Natalie Tornai | Lektorin
In wenigen Szenen wird die Entwicklung nachvollziehbar, die das Mädchen im Laufe des Sommers durchschreitet – und es wird weder ausgespart, wie schwierig die Situation insgesamt ist, noch Mrs Butterfly glorifiziert – denn auch sie
bleibt eine Person mit Ecken und Kanten, die zwar befreiend anders ist als Maresas Mutter, andererseits aber durchaus ihre Schattenseiten hat. Nicht zuletzt wird ihre Unbekümmertheit, die bisweilen schon an Egoismus grenzt, ins rechte Licht gerückt.
Natalie Tornai | Lektorin
Bei all den doch mitunter schwierigen Gegebenheiten kommt in diesem Text der Humor nicht zu kurz, der vor allem in den Dialogen funkelt und der Erzählung eine Leichtigkeit gibt, die ansteckend ist.
Wichtigster Punkt ist sicher, dass es Melanie Mandl gelingt, die Veränderung von Maresa, aber auch ihrer Mutter vollkommen unaufgesetzt und natürlich zu schildern. Sie erschafft lebendige Figuren, die in ihrem Handeln, Fühlen und Denken glaubwürdig und nachvollziehbar sind.
Natalie Tornai | Lektorin